Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik des Neoliberalismus
Die neoliberale Wirtschaftspolitik basiert auf der klassischen Wirtschaftslehre von Adam Smith und dem Sayschen Theorem. Sie geht davon aus, dass der Markt von sich aus stabil ist und staatliche Eingriffe eher störend wirken. Zentrales Ziel ist es, günstige Angebotsbedingungen für Unternehmen zu schaffen, um Investitionen und Wirtschaftswachstum zu fördern.
Definition: Das Saysche Theorem besagt, dass jedes Angebot auch eine entsprechende Nachfrage schafft.
Zu den wichtigsten Maßnahmen der angebotsorientierten Politik gehören:
- Deregulierung und Abbau von Gesetzen
- Steuersenkungen für Unternehmen
- Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
- Privatisierung öffentlicher Unternehmen
- Verringerung der Lohnnebenkosten
Highlight: Der Neoliberalismus strebt einen Rückzug des Staates aus wirtschaftlichen Abläufen an und setzt auf die Selbstregulierungskräfte des freien Marktes.
Die neoliberale Wirtschaftspolitik steht jedoch auch in der Kritik. Hauptkritikpunkte sind:
- Vernachlässigung von Nachfrageeffekten
- Gefährdung von Arbeitnehmerrechten und Sozialstaatsprinzipien
- Risiko sinkender Staatseinnahmen und öffentlicher Investitionen
- Mögliche Verschärfung sozialer Ungleichheit
Vocabulary: Monetarismus und Keynesianismus sind weitere wichtige wirtschaftspolitische Konzepte, die oft dem Neoliberalismus gegenübergestellt werden.
Die Debatte um Vor- und Nachteile des Neoliberalismus bleibt kontrovers. Während Befürworter auf potenzielle Wachstumsimpulse verweisen, warnen Kritiker vor negativen sozialen und ökonomischen Folgen einer zu starken Marktorientierung.
Example: Die Privatisierung der Deutschen Bahn ist ein Beispiel für neoliberale Wirtschaftspolitik in Deutschland.